Hanomag Schlepper
 

Kurz nach der Jahrhundertwende bekam die Mechanisierung in der Landwirtschaft ein neue Qualität. Statt der Lokomobile, die die Pflüge zogen, wurden selbstfahrende Tragpflüge entwickelt. Im Jahr 1912 stieg auch die Hanomag mit dem System Wendeler-Dohrn in diesen Produktionszweig ein, der allerdings noch über die „Deutsche Kraftpfluggesellschaft m.b.H." in Berlin vertrieben wurde.

Im Jahr 1919 wurde das Programm durch Kettenschlepper, im Jahr 1924 durch Radschlepper erweitert. Alle diese Maschinen trugen die Initialen ihrer Erfinder im Namen: WD (Ernst Wendeler und Boguslav Dohrn)
 

WD-Logo

Hanomag Großpflug

80 PS-WD-Großpflug im Einsatz. Alle WD-Maschinen waren mit einem 4-Zylinder-Viertakt-Mehrstoffmotor ausgestattet, der in verschiedenen Grössen gebaut wurde (die 80-PS-Version hatte 15 [!!!] Liter Hubraum) und sowohl mit Benzin als auch mit Petroleum oder Benzol betrieben werden konnte. Gut zu erkennen sind die riesigen Antriebsräder sowie die zwei „Lenkräder", von denen das obere zur Steuerung des Fahrzeugs dient und mit dem unteren die Höhe des angebauten Pflugrahmens verändert werden kann. Um das Gewicht der Maschine gleichmässig zu verteilen, wurde der Motor weit vor die Antriebsräder gesetzt. Man weiss von nur einem einzigen Exemplar dieser behäbigen Gefährte, dass es bis zum heutigen Tage überlebt hat (1912-21) Aktuelles hier ...mehr

 

Kettenschlepper WD Z 25 Willemine

Kettenschlepper WD Z 50

Kettenschlepper WD Z 25

 

Hanomag Radschlepper

Hanomag WD Radschlepper

Das Raupen-Programm der Deutschen Kraftpflug - Gesellschaft; WD Z 50 und Z 25.
Auch in diesen Fahrzeugen sind Mehrstoffmotoren eingebaut (1919-31)
 

WD-Radschlepper verlassen das Werk am Tor zur Hamelner Chaussee.

Der legendäre Hanomag Radschlepper R 40

 

Auch der Bau von Kettenschleppern wurde seit der Zeit von Wendeler und Dohrn mit grossem Erfolg betrieben. Nicht nur die Bauwirtschaft, sondern auch die Land- und Forstwirtschaft fand in den robusten Z- und K-Typen kräftige und zuverlässige Helfer.

In den folgenden Jahren erkannte man, dass der Dieselmotor als Kraftquelle in der Landwirtschaft in vieler Hinsicht die bessere Wahl war. Spätere Hanomag-Schlepper wurden, bis auf wenige Ausnahmen (z. B. R 40 G/J mit Benzin-Anlassvorrichtung und einige Holzgas-Schlepper) ausschliesslich mit Dieselmotoren gebaut. Hier sei nur der R 40 kurz erwähnt, der Inbegriff des „Hanomag-Schleppers", der mit einem 40 PS starken 5,2 Liter-Vierzylinder-Diesel Typ D 52 ausgerüstet war.

Nur auf Bezugsschein: Hanomag R 40 (Bauzeit 1942-51), Abbildung mit Sonderausstattung Windschutzscheibe und Verdeck. Sein D 52- Motor leistete 40 PS bei 1.200 U/min, die über ein 5-Gang-Getriebe an die Hinterräder geleitet wurden. Die Höchst- geschwindigkeit betrug ca. 19 km/h, die maximale Zugleistung etwa 22 t. Mit weiterer Zusatzausrüstung wie z. B. Seilwinde oder Druckluftbremsanlage konnte der Schlepper auf die individuellen Wünsche der Kunden eingerichtet werden.

Hanomag Robust 901 AS

 

 

Hanomag Kettenschlepper K 90

 

Mehr geht nicht: Robust 901 AS mit Druckluft-
bremse, Allradantrieb und dem bekannten
Fritzmeyer-Planenverdeck, top restauriertes
Fahrzeug bei einer Hanomag-Ausstellung
 

Der leistungsstärkste Kettenschlepper
der Hanomag, die K 90 (1951-62) hier in
Export-Lackierung. 6-Zylinder-Diesel
Typ D 93

Durch eine sehr undurchsichtige und konfuse Modellpolitik, die aus den Wunsch, möglichst jeden Kundenwunsch erfüllen zu können entstand, arbeitete die Schlepperfertigung in den 60 Jahren immer weniger kostendeckend. Nachdem Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre der Schlepperabsatz immer weiter zurückging, entschied der Rheinstahl-Konzern, die Schlepperfertigung einzustellen. Das letzte Topmodell, der Robust 900 war allerdings ein durchaus würdiger Abgang. Mit seinem 92 PS starken 4,7 Liter-Sechs-Zylinder-Motor, seiner fortschrittlichen Allrad-Technik, der stabilen Antriebsund Lenkungsmechanik, die in ihrem Grundzügen aus der Baumaschinen- fertigung kam und den hanomagtypisch unfangreichen Sonderausstattungen bot er Leistung und Komfort für nahezu jeden Einsatzzweck.

Anfang 1971 endete mit der Schlepperfertigung einer der traditionsreichsten Geschäftszweige der Hanomag. Es wurden in fast siebzig Jahren mehr als zweihundertfünfzigtausend Schlepper hergestellt.
 


Zum Typenblatt der Hanomag Schlepper, mit einigen technischen Angaben, werden Sie in Kürze über den rechten Button gelangen.

Link zum Typenblatt für Hanomag Schlepper

 



Weitere Informationen, Bilder und detaillierte technische Angaben zu Hanomag Schlepper und anderen Hanomag Landmaschinen sind im vierten Band der Hanomag-Werkschronik enthalten.


Hanomag Buch Landmaschinen von Hanomg

 


Landmaschinen von Hanomag
Die Schlepper aus Hannover

 




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